RASEN RICHTIG AERIFIZIEREN
WAS IST AERIFIZIEREN?
Aerifizieren darf nicht mit Vertikutieren verwechselt werden.
Aerifizieren ist eine Pflegemaßnahme zur Belüftung des Bodens. Dabei werden mit so genannten Spoons Löcher in den Rasenboden gestochen.
Es gibt zwei Arten von Spoons. Der Hohlspoon, der bei jedem Stich auch Erde herauszieht und der Vollspoon, der durch Verdrängung Löcher erzeugt. Es gibt manuelle und maschinelle Aerifizierer.
Regelmäßiges Aerifizieren sorgt für eine gesunde Rasenentwicklung und verbessert die Widerstandsfähigkeit und Qualität des Rasens.
WARUM AERIFIZIEREN?
Wenn die Luft- und Wasserdurchlässigkeit durch Bodenverdichtung gestört ist, verändert sich die Bodenbeschaffenheit. Das Verhältnis der Bodenporen - es gibt wasser- und luftführende Bodenporen - ist sehr wichtig für einen gesunden Rasen.
Die dauerhafte Aufrechterhaltung des richtigen Bodenporenverhältnisses und damit der optimalen Bodenbeschaffenheit ist die Voraussetzung für ein dauerhaft gesundes Gräserwachstum. Die Hohlräume zwischen den festen Partikeln sind dabei genauso wichtig wie das Vorhandensein von fester Bodensubstanz (Brady & Weil 2002).
Durch diese Bodenporen werden die Nährstoffe und die notwendige Wasser- und Luftzirkulation transportiert. Diese Bodenporen sind unterschiedlich groß. Vereinfacht kann man sie in Grob-, Mittel- und Feinporen einteilen. Die Grobporen dienen der Belüftung des Rasens und ermöglichen die Wasserableitung aus dem Boden. Sie bieten Raum für das Wurzelwachstum und die Entwicklung des für den Rasen wichtigen Bodenlebens. Die Mittelporen wiederum enthalten das pflanzenverfügbare Wasser.
Entscheidend ist letztlich die richtige Verteilung der Bodenporen, d.h. das richtige Verhältnis von Grob-, Mittel- und Feinporen. Nimmt die Anzahl der Grob- und Mittelporen z.B. durch Bodenverdichtung ab oder sind diese Bodenporen durch Staunässe über längere Zeit wassergesättigt, so wirkt sich dies negativ auf die Tragfähigkeit der Rasenfläche aus.
Wenn also die Luft- und Wasserdurchlässigkeit durch Bodenverdichtung gestört ist, muss der Boden belüftet werden, da sonst die Belastbarkeit und die Qualität des Rasens leiden können. Die Poren des Bodens müssen mit Nährstoffen versorgt werden können und die notwendige Wasser- und Luftzirkulation muss gewährleistet sein, damit der Rasen widerstandsfähig und gesund bleibt und keine Staunässe den Boden schädigt.
Das Aerifizieren sollte daher in regelmäßigen Abständen erfolgen, wenn es die Bodenverhältnisse zulassen. Aerifizieren Sie jedoch nicht, wenn der Boden wassergesättigt und matschig ist, da dies zu einer Verschlechterung der Bodenbedingungen führen kann.
OK VERSTANDEN - UND WANN AERIFIZIEREN?
Das Aerifizieren sollte ein fester und regelmäßiger Bestandteil des Pflegeplans sein. Aber nur, wenn die Wetter- und Bodenbedingungen es zulassen. Wenn Du aerifizierst, wenn der Boden mit Wasser gesättigt ist und dann zum Schmieren neigt, kann das unter Umständen sogar zu einer weiteren Verschlechterung der Bodenbedingungen beitragen.
Die beste Zeit zum Aerifizieren ist während der Wachstumsphase der Gräser, also zwischen März und Oktober.
Ich selbst verwende sowohl Hohl- als auch Vollspoons und so genannte Wurzelmesser. Je nachdem, was ich gerade erreichen will.
UND WIE AERIFZIERT MAN RICHTIG?
Der Boden sollte nicht furztrocken, aber auch nicht pitschnass sein.
Die gesamte Rasenfläche entweder mit einem Handvertikutierer oder mit einem maschinellen Vertikutierer bearbeiten. Mittlerweile kann man fast überall geeignete mechanische Aerifizierer mieten.
Steche mit dem Aerifizierer in regelmäßigen Abständen von 5-6 cm in den Boden und versuche, möglichst gleichmäßig zu arbeiten. Beim Aerifizieren mit Hohlspoons gibt es zwei Möglichkeiten. Wenn der Boden sandig ist, kannst Du die ausgestochenen Samen trocknen lassen und einarbeiten. Ich nehme dazu meinen Rasenmäher (zugegeben, mit dem Messer schneide ich keinen Rasen mehr) und fahre einmal komplett über die Rasenfläche. Danach sind die Kerne schön klein und ich kann sie wieder in die Löcher einarbeiten (z.B. durch Bürsten oder Schleppen).
Die zweite Möglichkeit ist, die Löcher mit Sand zu füllen - ich selbst verwende Quarzsand oder gewaschenen Rheinsand und Master Topdresser S75 - der natürlich auch wieder eingearbeitet wird.
Die Tiefenbelüftung mit Vollspoons mache ich immer im Herbst/Winter und im Frühjahr. Denn so ist der Rasen perfekt auf die neue Rasensaison vorbereitet. Aber dazu später mehr.
Aerifizieren | die Kurzfassung
Vorteile:
- Die Bodenverdichtung wird reduziert und die Oberflächenentwässerung verbessert.
- Das Porenvolumen des Bodens wird vergrößert, der Gasaustausch optimiert und der Rasen bildet mehr Wurzeln.
- Der Rasen wird besser mit Wasser und Nährstoffen versorgt, sein Wachstum wird gefördert.
- Probleme mit Moos, Unkraut und Rasenkrankheiten werden reduziert.
Zeitpunkt:
- Während der Vegetationsperiode von März bis Oktober.
- Nicht bei Hitze, Trockenheit oder nach anhaltendem Regen.
- Übrigens: Wenn du dem Sand noch etwas Rasensamen beimischst, wird das Ergebnis noch perfekter.
Quelle: MM'S Rasenwerk: https://mms-rasenwerk.de/rasen-aerfizieren.html